Bist du ein Jude?

Bist du ein Jude?

11. Februar 2023 0 Von Kay

Die Frage ist merkwürdig oder? Nach unserer heutigen Definition ist der ein Jude, der als Jude geboren wurde. Die Mindestvoraussetzung ist, das die Mutter Jüdin ist.

Die Bibel zieht aber eine andere Grenze, und das ist spannend. Der Apostel Paulus schreibt im zweiten Kapitel des Römerbriefes folgendes:

Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht;
sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und [seine] Beschneidung [geschieht] am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.

Römer 2. 28 – 29 Schlachter 2000

Dass heißt, Paulus, der nach heutigen Maßstäben selbst ein orthodoxer messianischer Jude war, sagt hier, dass wir Juden sind, wenn wir die Torah halten. Die Voraussetzung hierfür ist die geistliche Beschneidung am Herzen.

Was mir bei diesem Gedanken aufgefallen ist, dass hierdurch die Prophetie aus Hesekiel 37 in Erfüllung geht:

So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich will den Holzstab Josephs nehmen, der in der Hand Ephraims und der Stämme Israels, seiner Mitverbundenen, ist, und will ihn zu dem Holzstab Judas hinzufügen und sie zu einem einzigen Holzstab machen, und sie sollen eins werden in meiner Hand!

Hesekiel 37.19 Schlachter 2000

Hier sagt Gott, dass er die verlorenen 10 Stämme (Ephraim) und die sich ihnen angeschlossen haben, zum Haus Juda hinzufügen wird. Dieses geschieht durch die geistliche Beschneidung. Das ist die Voraussetzung für den zweiten Schritt der Erlösung, der den zweiten Teil der Prophetie ausmacht:

Und sage zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich werde die Kinder Israels aus den Heidenvölkern zurückholen, unter die sie gekommen sind, und sie von ringsumher sammeln und sie in ihr Land führen.

Und ich werde sie im Land, auf den Bergen Israels, zu einem einzigen Volk machen; sie sollen alle nur einen einzigen König haben, sie sollen auch künftig nicht mehr zwei Völker bilden, noch in zwei Reiche zerteilt werden. 

Und sie sollen sich auch künftig nicht mehr verunreinigen mit ihren Götzen und mit ihren Scheusalen und durch allerlei Übertretungen. Und ich will ihnen aus allen ihren Wohnorten, in denen sie gesündigt haben, heraushelfen und will sie reinigen; und sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein.

Hesekiel 37.21-23 Studienbibel Schlachter 2000

Am Ende werden wir in das uns verheißene Land zurückkehren und wir werden eine Nation sein, so wie es am Anfang war. Und wir werden einen König haben.

Durch die Beschneidung am Herzen werden wir auf die Rückkehr zu unserem älteren Bruder vorbereitet.

Auch wenn wir noch, aufgrund unserer Identität durch viele Bedrängnisse müssen, haben wir doch eine wunderbare Zukunft.

In dem Gleichnis vom verlorenen Sohn in Lukas 15 hat Yeshua uns diese Transformation nahe gebracht:

Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach zum Vater: Gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt, Vater! Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht lange danach packte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben.

Nachdem er aber alles aufgebraucht hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und auch er fing an, Mangel zu leiden. Da ging er hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seine Äcker, die Schweine zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen; und niemand gab sie ihm.

Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluß, ich aber verderbe vor Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner!

Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen; und er lief, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen!

Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt das beste Festgewand her und zieht es ihm an, und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an die Füße; und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es; und lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; und er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.

Aber sein älterer Sohn war auf dem Feld; und als er heimkam und sich dem Haus näherte, hörte er Musik und Tanz. Und er rief einen der Knechte herbei und erkundigte sich, was das sei. Der sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiedererhalten hat!

Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater nun ging hinaus und redete ihm zu. Er aber antwortete und sprach zum Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe nie dein Gebot übertreten; und mir hast du nie einen Bock gegeben, damit ich mit meinen Freunden fröhlich sein kann. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Gut mit Huren vergeudet hat, hast du für ihn das gemästete Kalb geschlachtet!

Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich sein und dich freuen; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, und er war verloren und ist wiedergefunden worden!

Lukas 15.11-32 Schlachter 2000

Die eingangs gestellte Frage, ob du ein Jude bist, kannst du also, wenn du Yeshua als Herrn hast und die Torah als Grundlage deines Lebens hast, mit Ja beantworten.

Was für eine Verheißung und was für eine neue Identität.